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Gene sind die Träger der Vererbung, unter dessen Einfluß sich die Merkmale entwickeln, die das körperliche und geistige Erscheinungsbild der Organismen prägen. Nun gut, das ist ja nichts Neues. Was aber sind Meme? Virtuelle Viren, sagt Sebök, deren Komplex man landläufig auch "Kultur" nennt und mit denen die Menschen sich gegenseitig anstecken, wobei sie nach der Infektion meist nicht in der Lage sind, sich selbst von diesen zu unterscheiden. Zoltán Sebök ist zwar nicht der einzige, der sich vom Virus der Memtheorie hat infizieren lassen, er ist jedoch gewiß der einzige, der diese Theorie auf eine so vielschichtige, kluge und witzige Weise darzustellen verstand. Er erklärt uns das Wesen der Meme, indem er uns in die verschiedensten Gegenden der Kultur entführt: wir begegnen Kant und Dostojewski, Vilém Flussers Indianern und Rotkäppchens Wolf, besuchen zeitgenössische Kunstausstellungen, grübeln gemeinsam mit dem Autor über das Verhältnis von Katze und Schlange zu Buddha, erfahren wie es heutzutage um Hühner steht oder wie man mehr Zeit für Sex findet und halten schließlich auch noch Totenwache in der guten Stube.