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Erstmalig führten stadtgeschichtliche Museen in Südniedersachsen in einem Verbundprojekt Provenienzrecherchen durch. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, des Netzwerks Provenienzforschung Niedersachsen und des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen initiiert, vom Landschaftsverband Südniedersachsen e. V. in Auftrag gegeben und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Die am Erst-Check beteiligten Museen sind die der Städte Duderstadt, Einbeck, Alfeld, Hann. Münden und Clausthal-Zellerfeld. In diesem Heft werden die Ergebnisse der Provenienzforschung in den stadtgeschichtlichen Museen Northeim, Osterode am Harz, Seesen und Uslar vorgestellt. Während des Erstchecks der Sammlungen auf unrechtmäßig entzogene Kulturgüter wurden größtenteils Verdachtsfälle dokumentiert, die in Zusammenhang mit NS-Unrecht stehen. Es geht um Gegenstände linker Parteien, der organisierten Arbeiterkultur und aus jüdischen Familien oder Institutionen. Damit gleichen die Befunde denen aus den fünf Museen des vorausgegangenen Erstcheck 2016. Die aktuelle Forschung konnte noch weitere Problemfelder aufdecken: das schwierige koloniale Erbe Deutschlands, die Produkte von Zwangsarbeit während des 1. und 2. Weltkriegs, Kriegsbeute der Wehrmacht und Museumsankäufe im arisierten Kunsthandel der NS-Zeit.