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Eine Frage der Klasse: Radikal unversohnlich erzahlt Giulia Caminito von nicht eingelosten Aufstiegsversprechen und den enttauschten Traumen einer ganzen Generation junger Italiener - ein beruhrender, zorniger, groer Anti-Bildungsroman. Am Grund des Sees liegt eine versunkene Weihnachtskrippe, sein Wasser schimmert trb, schmeckt nach Sonnencreme und Benzin. Hier, am Lago di Bracciano, bezieht Gaia mit ihrer Familie eine Sozialwohnung: der Vater, der seit einem Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, der ltere anarchistische Bruder Mariano, die kleinen Zwillinge - und die Mutter Antonia, die so zupackend wie rcksichtslos alles zusammenhlt. Ihre Tochter, blass, sommersprossig, drr, soll nicht so enden wie sie, Bildung soll der Ausweg fr Gaia sein. Doch die erkennt frh, dass Talent und zwanghafter Flei nicht ausreichen, um mitzuhalten - wenn man kein liebes Mdchen sein will, den filzstiftgrnen Pullover des Bruders auftrgt und sich kein Handy leisten kann. Konfrontiert mit Herabsetzungen, Leistungsdruck und Orientierungslosigkeit verwandelt sich Gaias stumme Verletzlichkeit in malose Wut, die sie zunehmend Grenzen berschreiten lsst. Giulia Caminito hat ein sanftes, raues, wundersam reiches Buch geschrieben: ber eine Jugend in der Provinz, lcherliche Lieben, grundstrzende Dramen und eine junge Frau, die ihrer Herkunft nicht entkommt. Ein Roman mit einer unverwechselbaren Erzhlstimme und Bildern, die haften bleiben wie ungeliebte Spitznamen.