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Ein furioses Sittengemalde von Russlands Starautor: ein literarischer Extrakt aus Wodka, Schnee und Blut - mit sechs Loffeln ZuckerRussland im Jahr 2028: ein neues Mittelalter, geprgt von Informations- technologie und Massenarmut. Krperliche Zchtigung ist an der Tagesordnung. In einem gewaltigen Stimmenchor fhrt Sorokin den Leser durch die dunklen Seitengassen des Lebens in einem utopischen Russland, das er dem heutigen wie einen Zerrspiegel vorhlt. In fnfzehn virtuosen Kurzerzhlungen lernen wir Hofnarren, Henker, Zwangsarbeiter, Bettler und Dissidenten kennen - und die anrhrende Marfuscha, die wie Tausende anderer Kinder am Weihnachtstag auf dem Roten Platz ein Kremlmodell mit Mauern, Trmen und Toren ganz aus Zucker geschenkt bekommt. Weil alle Brennstoffe ins Ausland verkauft werden, heizen auch wohlsituierte Moskauer mit Holzscheiten, und die Aufzge der Wohnhuser stehen am Wochenende still. Der Alltag ist geprgt von Angst und Gewalt, verst wird er hchstens aus der Zuckerdose oder eben mit den fabrikmig hergestellten Zuckerkremln, die mal als Devotionalie, mal als Ersatzbefriedigung frs Volk dienen: ein Trost, den man lutschen kann. Wie auch Sorokins anti-utopischer Roman Der Tag des Opritschniks besticht Der Zuckerkreml durch groe sprachliche Kraft, stilistischen Reichtum und die literarische Knnerschaft des Autors, der uns eine Welt vorfhrt, in der die rgsten Albtrume, die zu trumen das Russland von heute Anlass gibt, Wirklichkeit geworden sind.