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Der spanische Jesuit Luis de Molina (1535-1600) zahlt zu den wichtigsten Autoren der "e;Schule von Salamanca"e;. Die Autorin untersucht erstmalig den Zusammenhang von rechtsmetaphysischen und rechtspraktischen Fragestellungen bei Molina. Durch die Verknupfung seiner Willensmetaphysik ("e;Concordia"e;, 1588) und Rechtslehre ("e;De Iustitia et Iure"e;, 1593-1609) wird anhand der Sklavenproblematik die Interpretation des subjektiven Rechts avant la lettre begrundet. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Grundbegriffe Ius (Recht) und Dominium (Eigentum, Herrschaft). Molina benennt in "e;De Iustitia et Iure"e; explizit ein "e;ius qua homo et qua proximo"e; und spricht auch Sklaven das Dominium zu, da sie durch die Sklaverei nicht ihre Willensfreiheit verlieren. Sklaven nehmen in Molinas Konzept damit einen sensiblen Sonderstatus zwischen Rechtssubjekt und Rechtsobjekt ein. Die Rechte "e;qua homo"e; durfen deshalb nicht mit den Menschenrechten verwechselt werden, doch Molina begrundet so, welche Elementarrechte jemandem zukommen, der grundsatzlich als Trager von Rechten anerkannt wird.