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Eine grauenerregende Bluttat ereignete sich am Abend des 19. Mai 1937 im Wiener 12. Bezirk, Singrienergasse 29. Der 42-jahrige Bundesbahnangestellte Karl Dorr wohnte in diesem Haus im dritten Stockwerk. Dorr lebte fruher dort zusammen mit seiner Ehefrau auf Tur Nr. 20. Die Ehe verlief aber nicht glucklich und die Behandlung, die der Mann der Gattin zuteilwerden lie, hatte zur Folge, da Frau Dorr im Oktober des vorherigen Jahres die Wohnung verlie und sich eine neue Unterkunft suchte. Sie reichte die Scheidungsklage ein und Anfang Mai 1937 wurde die Ehe geschieden. Wenige Tage spter, am Abend des 19. Mai begab sich die 39-jhrige Adrienne Drr noch einmal in die Wohnung ihres ehemaligen Gatten um ihre restlichen Habseligkeiten abzuholen. Dort kam es zum Eklat. Drr beschimpfte seine ehemalige Frau aufs belste, wurde handgreiflich, sie setze sich zur Wehr, er packte sie schlielich und schleuderte sie aus Fenster auf die Strae, wo sie tot liegen blieb. Man verhaftete Karl Drr sofort und stellte ihn vors Standgericht. Das vorgebrachte Motiv zeigte ihn in seiner ganzen geistigen Armseligkeit. Jeder Zuhrer dieses Prozesses wurde vor dem Betreten des Saales nach Waffen durchsucht, da Angehrige und Freunde der Ermordeten dem Angeklagten Drr nach dem Leben trachteten. Doch der ahnte auch so, was ihn bald erwartete