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Kaum ein Buch hat Spanien in den letzten Jahren so sehr bewegt: Sergio Del Molino erzahlt vom extremen Ungleichgewicht zwischen Stadt und Land. Eine andere Kulturgeschichte Spaniens, ein unterhaltsam zu lesender, faszinierender Essay uber die Leere und die Spuren, die sie hinterlasst. Mehr als die Hlfte Spaniens ist leer: Die Bevlkerung verteilt sich zu etwa 75 % auf Madrid im Zentrum sowie die Kstenregionen. Der Rest ist Landschaft, mit sterbenden Drfern und einer Bevlkerungsdichte, die in Europa nur von Lappland und Teilen Finnlands unterschritten wird. Sergio Del Molino hat die Geschichte dieses leeren Spaniens geschrieben: Er geht den Ursachen nach, wie der brutalen Industrialisierung unter Franco, und ebenso den Versuchen, die Landflucht aufzuhalten. Und er zeigt anschaulich, wie bedeutsam das leere Spanien in der kollektiven Bildwelt des Landes ist: im Don Quijote und bei Buuel, in pdagogischen Missionen und Reiseberichten des 19. Jahrhunderts, als romantisierter oder dmonisierter Gegenpart der Stadt, die sich die Provinz immer neu erfindet - bis hin zu den Konflikten der Gegenwart. Del Molinos Buch hat in Spanien eine kaum vorstellbare Wirkung entfaltet, Parlamentsdebatten, Gegenbcher, sogar die Grndung einer Partei angeregt. Wer das Land und sein Selbstverstndnis begreifen will, muss Leeres Spanien lesen.