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Elias Canettis Schriften weisen viele offene und verdeckte Bezüge zu Werken der Bildenden Kunst auf. Diese Bezüge auf Bilder sowie Skulpturen übernehmen wie Verweise auf Prätexte Funktionen für die Textorganisation und Lektüresteuerung. Die vorliegende Studie untersucht, wie die Bezugnahmen auf Kunstwerke von Rembrandt, Breughel, Michelangelo oder Grosz Canettis Texte prägen, etwa indem sie Metaphern-, Motiv- und Figurenkonstellationen begründen. Dabei fällt ein neues Licht auf Canettis Schreibtechnik, Charakter- und Figurenzeichnung, insbesondere durch den Einsatz von visuellen Masken oder die kalkulierte Verwendung von Farbworten. Anhand von exemplarischen Analysen wird aufzeigt, daß Canettis Texte von einem visuellen Beziehungsgefüge durchzogen sind und folglich ihr Gehalt nicht allein auf der sprachlichen Ebene eingeholt werden kann, sondern nur über eine Lektüre, die den Kunstverweisen nachspürt.