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Daniele Ciprě und Franco Maresco sind die Enfants terribles des italienischen Kinos. Ihr Werk ist polemisch, beißend und schonungslos, sodass bereits zu Beginn der neunziger Jahre schnell klar wird: Man kann sie nur hassen oder lieben. Mit profundem Zynismus und einer experimentellen, grotesken Ästhetik begegnen sie den Entwicklungen der italienischen Gegenwartsgesellschaft. Dabei sparen sie nicht mit Kritik am Berlusconismus, an der Videokratie und an einer Gesellschaft des allumfassenden Spektakels. Controcorrente ist nicht nur die erste deutschsprachige Monographie zu den beiden palermitanischen Kino- und Fernsehregisseuren, sondern reflektiert zudem die Frage, inwiefern Medien Subjekte beeinflussen können. Daniele Ciprě und Franco Maresco, so die These dieses Buches, legen die Mechanismen der medialen Gouvernementalität in Italien offen, indem sie in erster Linie einen semiotischen Konflikt befeuern, der die politische Aufteilung des Sinnlichen, also unsere Wahrnehmung, betrifft.