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Als soziale Bewegung der Revolutionszeit zwischen 1917 und 1922 zog der Linksradikalismus eine Reihe von jüngeren Sozialwissenschaftlern an. Detlef Siegfried untersucht die Bindekräfte und Beziehungsnetze eines Intellektuellenmilieus, das am Kieler Institut für Weltwirtschaft entstand. Dessen Angehörige, Schüler von Ferdinand Tönniesund Bernhard Harms, beschäftigten sich mit den radikalen Bewegungen und Ideen ihrer Zeit und engagierten sich zum Teil entsprechend. Gleichzeitig bildete sich in Kiel eine rätekommunistische Strömung heraus, die durch ideelle und personelle Querverbindungen mit diesem Milieu lose verbunden war, aber auch eine Eigendynamik entwickelte. Intellektuelle wie Kurt Albert Gerlach, Richard Sorge, Alfred Meusel, Rudolf Heberle und Adolf Dethmann, die sich später in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft einen Namen machten, hatten in diesem Mikrokosmos ihre fachlichen und politischen Wurzeln.