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Das Verschwindenlassen von Personen ist wohl eines der grausamsten Menschenrechtsverbrechen der Neuzeit und zugleich das unbekannteste. Unter dem Verschwindenlassen versteht man jede Freiheitsentziehung durch Staatsbedienstete oder andere Personen, die mit Unterstützung oder Duldung des Staates handeln, gefolgt von der Weigerung, den Freiheitsentzug anzuerkennen und über den Verbleib des Opfers Auskunft zu geben. Oftmals endet das Verschwindenlassen für die betroffene Person mit dem Tod, ohne dass jemals ein Leichnam gefunden wird und die Angehörigen Gewissheit über das Schicksal des Opfers erhalten. Die Arbeit vergleicht die rasch anwachsende Judikatur des Inter-Amerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu diesem Verbrechen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Beweislastverteilung. Zudem wird der Beitrag der Gerichtshöfe zur Aufarbeitung, Verfolgung und Verhinderung des Verschwindenlassens, insbesondere am Beispiel Perus, untersucht.