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Nichts bestimmt unser Leben mehr als die Liebe. Kaum ein Film und nur die wenigsten Romanhandlungen kommen ohne irgendeine Form der Liebe und der mit ihr verbundenen Gefühlsregungen aus. Alle erdenklichen Formen der Lieblosigkeit sind in den Medien ebenso allgegenwärtiges Thema wie die Perversionen der Liebe. Liebe, so scheint es, ist gleichermaßen elementarste Form menschlicher Beziehung wie Sehnsuchtsort und Fluchtpunkt aller Gefühle. Aber ist das, was oft allzu schnell mit Liebe apostrophiert wird, wirklich nur eine flüchtige Gefühlsregung ähnlich der Furcht oder der Lust? Gibt es nicht einen wesentlichen Unterschied zwischen dem schnellen Verliebtsein und dem, was wir wahre Liebe nennen? Ist Liebe nicht vielmehr eine ebenso anspruchsvolle wie risikoreiche Form des dauerhaften Tätigseins? Und vor allem: Ist Liebe wirklich Gegenteil und Widerpart der Vernunft? Oder ist die höchste Form der Liebe nicht vielmehr der Bruder des Intellekts?