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Die maßgeblich von Jürgen Habermas ausgearbeitete Diskursethik zählt zu den einflussreichsten Gesamtentwürfen auf dem Gebiet der Praktischen Philosophie der Gegenwart. Christoph Seiler beleuchtet diese Moraltheorie aus den Blickwinkeln zweier ihrer bedeutendsten Gegenpositionen: Der Systemtheorie Niklas Luhmanns und der postmodernen Differenzphilosophie Jean-François Lyotards. Anhand der Einwände dieser Konzeptionen zeigt der Autor auf, dass der diskursive Konsens kein geeignetes Kriterium moralischer Richtigkeit ist und als ethischer Universalisierungsgrundsatz entscheidende Probleme der Moral, etwa ihren streiterzeugenden Charakter oder ihren Umgang mit perspektivischen Singularitäten, Brüchen und Differenzen, vernachlässigt.