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Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Rezeption der Legende von Meister Manole in der rumänischen Dramatik. Insgesamt 25 Bearbeitungen des grausamen Legendenstoffes kann die Verfasserin nachweisen, von denen sie vier Dramen auswählt und als Einzeldarstellungen im jeweiligen Werkzusammenhang analysiert. Es handelt sich um die Stücke von Adrian Maniu und Lucian Blaga, zwei Klassikern der Literarischen Moderne, und von Horia Lovinescu und Marin Sorescu, beides anerkannte Autoren der Gegenwart. Bei der Textinterpretation, die einer eingehenden Strukturanalyse folgt, wird auf den der Legende zugrundeliegenden Schaffensmythos eingegangen: Jede Art von Kreativität fordert Opfer. In der Chronologie der vier Legendenbearbeitungen wird eine Wandlung des Opfers und seiner kausalen Verknüpfung mit Kreativität spürbar; man erkennt einen zunehmenden Zerfall des Mythos, der bei Sorescu schließlich seinen Höhepunkt findet.