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"Die psychiatrische Ordnung" ist eine Geschichte der modernen Psychiatrie, die insbesondere die Verflechtungen dieses Zweiges der Medizin mit den Organisationen gesellschaftlicher und politischer Macht aufzeigt. Castels Buch schlie?t zeitlich und sachlich an Michel Foucaults "Wahnsinn und Gesellschaft" an. Anders als ihre Vorl?uferinnen fungiert die moderne Psychiatrie indes nicht mehr in erster Linie als sozialer Ausgrenzungsmechanismus, sondern als Integrationsmechanismus. Die Entstehung der modernen Psychiatrie ist unaufl?slich mit den Problemen verquickt, die sich mit Beginn des industriellen Zeitalters stellten: Normalisierung und ?berwachung der Kinder, der Delinquenten und Vagabunden, der Armen und schlie?lich und vor allem der Arbeiter. Eine Folge der "L?sung" dieser Probleme ist unter anderem: seit dem 19. Jahrhundert ist jeder einzelne in den westlichen Gesellschaften "psychiatrisabel".