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Die Republik als Ort der lumičres: Dieser Mythos durchzieht die Geschichte des republikanischen Bewusstseins im Frankreich des 19. Jahrhunderts wie ein roter Faden. Vor allem die oppositionelle Bildpublizistik stellte die Lichtnatur der Republik und ihren Kampf gegen die "finsteren" Mächte der Reaktion in immer neuen Facetten dar. Doch auch mit der Konsolidierung der Dritten Republik nach 1870 brach die lang ersehnte "Epoche des Lichts" keineswegs sofort an, umso weniger, als die Republik selbst ihrer Rolle als Lichtbringerin keineswegs immer gerecht wurde. Daniela Kneißl untersucht erstmals, wie die Metaphern "Licht" und "Finsternis" zwischen 1871 und 1914 politische, kulturelle und soziale Konflikte visualisierten, und unterstreicht die vielschichtigen Verknüpfungen von metaphorischer Lichterwartung, technischem Lichtfortschritt und faktischem Lichtbedürfnis.