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1927 kamen Siegfried Leffler und Julius Leutheuser - zwei junge Pfarrer aus Bayern - nach Thüringen in die Kirchgemeinden Niederwiera und Flemmingen. Es gelang ihnen in wenigen Jahren, die Lehrer, die Jugend und die Bauern in ihren Dörfern für den Nationalsozialismus und für die von ihnen ins Leben gerufene Bewegung der "Deutschen Christen" zu begeistern. In den Kirchgemeinden ersetzte eine neue "zeitgemäße deutsche Gottesfeier" den herkömmlichen Gottesdienst. Pfarrer Leffler wurde 1939 zum Leiter des sogenannten "Entjudungsinstituts" in der Lutherstadt Eisenach ernannt, das die Aufgabe hatte, alles Jüdische aus Theologie, Kirchenmusik und Gemeindeleben auszutilgen. Nach dem Kriegsende gelang es nur bruchstückhaft, sich mit der eigenen - persönlichen wie kirchlichen - Verstrickung und Schuld in der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.