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Die Kernforschung der DDR ist ein faszinierendes Sujet für eine wissenschaftsgeschichtliche Betrachtung. Vor allem die Pioniertage der späten 1950er und frühen 1960er Jahre weisen eine Reihe bemerkenswerter Zäsuren auf. Sie zeugen vom wechselnden Zeitgeist, neuen Ansprüchen an die Disziplin und sich verändernden politischen Rahmenbedingungen. Doch welche Rolle wurde der frühen Kernforschung im Staat der Arbeiter und Bauern zugedacht? Kann man tatsächlich von einer Großforschung sprechen? Welchen Umbrüchen war die wissenschaftliche Arbeit am Atom ausgesetzt? Was trieb sie voran? Und welchen Wert hatten ihre Ergebnisse im internationalen Vergleich? Mit Blick auf das Zentralinstitut für Kernphysik bzw. -forschung (ZfK) in Rossendorf soll dieses Buch einen Beitrag dazu leisten, die Kernforschung in der jungen DDR besser zu verstehen und zu bewerten. Dazu werden auch die ökonomischen und politischen Hintergründe beleuchtet. So entsteht ein plastisches Porträt eines spannenden Kapitels deutscher Wissenschaftsgeschichte.