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Aufgrund eines nachweisbaren Forschungsdefizits wird der Versuch unternommen, das Gesamtwerk unter dem Aspekt der Kitschkritik neu zu sichten. Dabei stellt sich neben der Frage einer angemessenen Begriffsdefinition das Problem kritischer Distanz/unkritischer Affinität zu Kitsch. An den Volksstücken zeigt der Verfasser, wie Horváth sich von frühen trivialen Dramaturgiemustern zu lösen vermochte und sich jene bekannte dramaturgische Subtilität anerzog, die u.a. in den siebziger Jahren für den Bühnenerfolg ausschlaggebend war. Dabei wird stets der zeitgeschichtliche Kontext der Weimarer Republik im Blick behalten. Hiervon ausgehend wird auch geklärt, warum die Schaffensphase nach 1933 bisher so wenig beachtet wurde, warum das Spätwerk so 'anders' ist und welchen Aufschluss vor allem das vorliegende Nachlassmaterial über Horváths Haltung zur Hitler-Diktatur bislang zulässt.