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Der gesellschaftliche Diskurs, in dem die Wahrnehmungsweisen§des Krieges und die kollektive Mentalität formiert§werden, ist nicht zuletzt ein literarischer Diskurs. Unterschiedlichste§Prosaformen reflektierten mittelbar und§unmittelbar das Kriegsgeschehen. Das Spektrum in dieser§Anthologie reicht von Romanen und Erzählungen, Feldpostbriefen§und Kriegstagebu chern§bis hin zu Kriegspredigten,§Hochschulvorträgen, Mahn- und Trostschriften, Essays§sowie Kinderbu chern. Dieser erweiterte Literaturbegriff§ist aus guten Gru nden erforderlich: Er repräsentiert und§rekonstruiert das damalige kollektive Gedächtnis, das sich§aus disparaten Kontexten zwischen Kriegs- und Heimatfront§als erzählerischer Zusammenhang konstituierte.§Die vorliegende Anthologie bietet einen ebenso repräsentativen§wie vielschichtigen Überblick zur Literatur Westfalens§1914 1918. Das Nachwort leistet eine notwendige Kontextualisierung§im Rahmen zeithistorischer und literaturtheoretischer§Zusammenhänge. Es geht der Frage nach damaligen§Schreibanlässen ebenso nach wie der nach charakteristischen§Motiven und Metaphern. Durch die Erschließung größtenteils§vergessener Texte wird ein Desiderat in der Literaturgeschichte§Westfalens behoben.