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Ludwig Tieck (1773 1853) gilt als der König der Romantik und hat sich mit Märchen wie 'Der gestiefelte Kater' unauslöschlich in die deutsche Literaturgeschichte eingeschrieben. Wenig bekannt sind jedoch seine frühen Texte wie etwa der zweiteilige Roman 'Peter Lebrecht', der hier zum ersten Mal seit 1795 als Einzelveröffentlichung neu erscheint. Unter dem Deckmantel einer parzifalesken Sottise bietet Tieck geradezu das Gegenstück zu Goethes 'Wilhelm Meister' einen frühmodernen Infantilroman, der sich als feinsinnige Satire auf die halbgebildete Gartenlaubenidyllik der zeitgenössischen Leserschaft entpuppt. Mit schelmischen Eugenspiegeleien konterkariert 'Peter Lebrecht' alle moralischen Wertmaßstäbe sogenannter Biedermänner und liefert gerade in seiner himmelschreienden Trivialität einen kenntnisreichen Rundumschlag auf das Literatursystem im ausgehenden 18. Jahrhundert mit seinen vielbelesenen Einfaltspinseln, seinen bornierten Möchtegern-Literaten und seinen verlegerischen Eintagsfliegen.Die Reihe Satirische Texte vergangener Zeiten konzentriert sich auf wenig bekannte Schriften des 18. und 19. Jahrhunderts und entdeckt eine vergessene Welt deutscher Humorgeschichte aufs Neue.