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Schon die frühe Psychoanalyse stellte gesellschaftlich bedingte Sexualnormen in Frage. Heterosexualität wurde aber doch zum wenig hinterfragten Ziel einer «reifen» oder «gesunden» Entwicklung erklärt. Amerikanische Theorien pathologisierten gar die Persönlichkeit Homosexueller. Erst in den letzten beiden Jahrzehnten wird auch (wieder) eine unneurotische Homosexualität beschrieben. In einer systematischen Darstellung werden sämtliche hierzu erschienenen Arbeiten von der Jahrhundertwende bis in die neunziger Jahre ausgewertet. Großes Gewicht wird auf die Revisionen des Neurosemodells der Homosexualität gelegt. Einflüsse durch Kritische Theorie, Humanistische Psychologie und die aufkeimende Emanzipationsbewegung werden untersucht. Im Mittelpunkt der neuen Modelle steht nicht die sexuelle Orientierung, sondern die Konflikte der Sozialisation in einem homophoben Umfeld. Ein Konzept für analytische Schwulenberatung wird anhand von Fallbespielen vorgestellt.