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Bereits in den vergangenen Jahrhunderten gab es vielfältige Gründe ins heutige Bayerisch-Schwaben zu reisen: Pilgerfahrten und Visitationen, Kavalierstouren, Gesandtschafts- oder Handelsreisen.§§Viele der Reisenden haben Aufzeichnungen über Ihre Eindrücke und Erlebnisse hinterlassen, von knappen Notizen bis hin zu breit angelegten Schilderungen. Zusammen spiegeln sie ein breites Spektrum und machen das Leben und die Verhältnisse auf den Routen von Augsburg zu den Alpen, entlang der Donau und der Iller in Ausschnitten wieder lebendig.§§Der dritte Band der Reihe 'Reiseberichte und Selbstzeugnisse aus Bayerisch-Schwaben' umfasst Berichte aus vier Jahrhunderten - von 1476 bis 1771. Die einzelnen Berichte sind alle wissenschaftlich kommentiert und mit zahlreichen Abbildungen illustriert.§§Die Spannbreite der Schilderungen ist groß: Während sich eine Freiburger Ratskommission auf einer Rundreise 1476 eingehend mit der verfassungs- und steuerrechtlichen Situation in einigen schwäbischen Städten befasst, will der humanistische Denker und Moralist Michel de Montaigne dort im 16. Jahrhundert das Nebeneinander der Konfessionen kennenlernen. Etwa gleichzeitig widmet der schlesische Ritter und Hofmarschall Hans von Schweinichen seine Aufmerksamkeit vornehmlich Banketten und anderen Lustbarkeiten. Der berühmte protestantische Theologe und Pädagoge August Hermann Francke bewegt sich im 18. Jahrhundert innerhalb der Augsburger, Nördlinger und Oettinger evangelisch-pietistischen Netzwerke, und der Rabbiner und Gelehrte Chajim Joseph David Asulai besucht die jüdischen Gemeinden der Markgrafschaft Burgau und der Grafschaft Oettingen.