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Im vorliegenden Buch wird versucht, im Rahmen der allgemeinen Pädagogik aus philosophisch-pädagogischer Perspektive den Zusammenhang von Phronesis (denkender Umsicht) und Sophia (Weisheit), wie er von Aristoteles in seiner Nikomachischen Ethik dargestellt wird, zu erklären. Die Untersuchungen ergeben, daß die Phronesis (die denkende Umsicht), die auf die ethischen Trefflichkeiten in Theorie und Praxis ausgerichtet ist, als Selbsterziehung des einzelnen Menschen umschrieben werden kann und zum Ziel seine Weisheit im Sinne einer Dimension hat, die durch die Begriffe der Glückseligkeit (Eudaimonia) und der geistigen Schau (Theoria) verdeutlicht wird. Die ethische Theorie des Aristoteles, die in den Gedanken der Nikomachischen Ethik wesentlich zum Ausdruck kommt und die aus philosophisch-pädagogischer Perspektive die existentielle Lebensform der Selbsterziehung des einzelnen Menschen thematisiert, kann zusammengenommen mit der ethischen Theorie von Immanuel Kant als eine der beiden bedeutendsten ethischen Theorien der abendländischen Geschichte angesehen werden und dürfte nicht nur heute, sondern auch in Zukunft weiterhin Relevanz haben, und zwar für das Handeln des einzelnen Menschen im Hinblick auf sich selbst und in Beziehung auf die anderen Menschen, und damit einen Sinnhorizont für den einzelnen Menschen im Hinblick auf sein Leben anbieten.