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Die gegenwärtige Situation in der Shakespeare-Edition stellt sich als überaus unübersichtlich dar. Mit der zunehmenden Abkehr von einem textkritischen Konservatismus, dessen Wurzeln im 19. Jahrhundert liegen, scheint sich ein Paradigmenwechsel zu vollziehen, der das Aussehen künftiger Ausgaben nachhaltig zu verändern verspricht. Anhand der bislang selten thematisierten Entwicklung der Shakespeare-Textkritik in Deutschland von ihren ersten Ansätzen im 18. Jahrhundert bis hin zur großen Ausgabe Nicolaus Delius' (1854-61) zeigt die vorliegende Untersuchung, wie stark auch bei modernen Revisionstheorien auf durchaus bekannte Vorstellungen rekurriert wird. Im Mittelpunkt stehen dabei Johann Joachim Eschenburg, Ludwig Tieck und Nicolaus Delius.