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Nach mehr als 100 Jahren hat das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln seinen Bestand an japanischen Farbholzschnitten und Bücher gesichtet. Das Ergebnis kann man durchaus historisch bezeichnen. Die ungewöhnlichsten und kostbarsten Stücke, werden von Matthi Forrer, einem der bedeutesten Kenner vorgestellt. Neben den primitiven, hand-kolorierten Stücken des ausgehenden 17. Jahrhunderts sind es Farbholzschnitte aus der Welt der Vergnügungsviertel und des Kabuki-Theaters (ukiyo-e) des 18. und 19. Jahrhunderts, Darstellungen von historischen Kriegern und Helden, Landschaftsdrucke aus den berühmten Serien von Hokusai und Hiroshige, Darstellungen von Blumen, Vögeln, Insekten und Fischen, kostbare privat edierte Kalenderblätter (surimono), skurrile Darstellungen von Ausländern aus Nagasaki, eine umfangreiche Sammlung von Drucken der Meiji-Zeit mit Illustrationen des Sino-japanischen Kriegs sowie des modernen Neuen Holzdrucks Shin Hanga seit der Taisho-Zeit. Eine Kollektion von bedeutenden Büchern ergänzt das weite Spektrum.Die Vielfalt und der Reichtum der umfangreichen Kölner Sammlung führen dem Betrachter den hohen Stellenwert des japanischen Holzschnitts vor Augen. Die Perfektionierung des Farbholzdrucks war nicht nur eine technische und wirtschaftliche, sondern vor allem eine kulturelle und soziale Revolution, die vielleicht am ehesten vergleichbar ist mit dem Vormarsch des Computers im Informationszeitalter. Der Holzdruck diente als geniales Vehikel, um vielfältiges Wissen und alle Arten von Informationen an ein anspruchsvolles bildungs- und vergnügungshungriges bürgerliches Publikum zu liefern. Er war das Medium einer neuen, modernen Informationskultur.Der Autor nutzt die Ausstellung dieser überraschend vielfältigen und qualitätsvollen Sammlung, um ein umfassendes Handbuch mit zahlreichen Farbtafeln zur Geschichte und Technik der japanischen Holzschnitte vorzulegen.